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Die 5 größten Sünden im Grafikdesign – Part 5

Welches sind die 5 größten Sünden im Grafikdesign und wie kannst du sie vermeiden?

Bilderwühltisch, Bildsprache & Bildqualität

Verhaltenswissenschaftler Werner-Kroeber-Riel (1) hat es so formuliert:

„Symbole sind Schnellschüsse ins Gehirn.“

Wir benötigen ca. 150 Millisekunden, um ein Symbol zu verarbeiten und nach weiteren 100 Millisekunden wissen wir dann auch, was das Symbol bedeutet. Was als Schnellschüsse ins Gehirn für Symbole gilt, gilt natürlich auch für Bilder.

Ein Bild wirkt immer auf mehreren Ebenen. Es kommuniziert mit uns und bietet unzählige Möglichkeiten hinsichtlich Aussage und Wirkung. In der Bilderflut nicht unterzugehen, ist nicht immer ganz einfach. Über 95 Millionen Bilder und Videos werden täglich auf Instagram hochgeladen und geteilt. Die Plattform verwaltete bereits 2014 über 20 Milliarden Bilder – das entspricht einem visuellen Tsunami.

Bilder sollten nicht allgemein und austauschbar sein. Sie müssen stark und aussagekräftig sein, um Neugierde zu erzielen und sie sollten auch dem Image des Unternehmens entsprechen. Sie müssen unsere Botschaft vermitteln und sie müssen auf jeden Fall die Gefühle, Erwartungen, Geschmack und Bedürfnisse der Zielgruppe ansprechen.

Die 5 größten Sünden im Grafikdesign: Schlechte Bildsprache und Bildqualität

Was hat Grafikdesign mit Angeln zu tun?

Die Geschichte von den zwei Anglern

Zwei Angler sitzen nebeneinander. Der eine hat einen Korb voller Fische, der andere hat noch nichts gefangen. „Wie machen Sie das nur?“, erkundigt sich der erfolglose Angler.

„Wir haben die gleiche Angelrute, wir angeln genau an der gleichen Stelle. Warum fangen Sie so viel und ich gar nichts?“

Der Andere schaut kurz auf und sagt: „Ganz einfach, Sie haben an Ihrem Angelhaken eine Wurst gehängt und ich einen Wurm.“ Er hält dem erfolglosen Angler eine Box unter die Nase, in der viele Mehlwürmer herumkriechen. „Das ist ja ekelhaft“, entgegnet der mit der Wurst an der Angel.

Der andere zieht wieder einen Fisch an Land und bemerkt: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!“

Aber mir gefällt dieses Bild!

Manchmal höre ich genau diesen Satz bei meinen Kunden oder Schulungsteilnehmern und -teilnehmerinnen. Aber kommt es einzig und allein darauf an, ob dir der Köder schmeckt – oder das Bild gefällt? Stelle dir vor, du bist beispielsweise als Psychotherapeutin tätig. Das ist ein Beruf, bei dem du auf jeden Fall Seriosität und Vertrauen kommunizieren musst, weil sich deine Patienten und Patientinnen sonst nicht ernst genommen fühlen oder gar Vertrauen zu dir aufbauen können. Würdest du in diesem Fall für deine Bildsprache lustige Tierfotos nutzen? Auch wenn sie manchmal noch so putzig sind: Aber für deine Zielgruppe ist DAS definitiv die falsche Wahl.

Leider sieht man solche Beispiele viel zu oft und man gewinnt den Eindruck, die Bilderwahl erfolgt nach der Devise: „Was mir gefällt, gefällt auch dem Kunden!“. Achte bei deiner Bilderwahl vielmehr auf deine Kunden:

  • Was sind das für Menschen?
  • Was gefällt ihnen?
  • Was bewegt sie?
  • Was treibt sie um?

Der Blickfang

Was solltest du tun, um aus dem visuellen Tsunami etwas hervorzustechen? Du solltest bei deiner Bildwahl auf ein Motiv setzen, welches Aufmerksamkeit erregt, denn du hast nur ca. 1,7 Sekunden Zeit, um von deiner Zielgruppe wahrgenommen zu werden.

Denke also daran: Wenn du beispielsweise einen Feuerlöscher bewirbst, wählst du als Bild eher den Feuerlöscher oder ein brennendes Haus?

Der Bilderwühltisch

Kennst du einen Wühltisch oder Grabbeltisch? Das sind die Tische in einem Geschäft oder Supermarkt, an denen die Käufer diesen Tisch nach Sonderangeboten oder preisgünstigen Waren „durchwühlen“ können.

Wenn du einen Bilderwühltisch (Bilder in unterschiedlichen Anmutungen, Größen, Auflösungen etc.) auf deinen Werbematerialien oder deiner Webseite präsentierst, macht das einen unprofessionellen Eindruck. Unter Umständen signalisierst du damit unbewusst, dass dein Angebot – also dein Produkt oder deine Dienstleistung genau so einem Wühltisch entstammt.

Natürlich müssen nicht alle Bilder, die du verwendest, immer gleich aussehen. Das würde für den Betrachter schnell langweilig und eintönig wirken. Aber du solltest bei deinen Bildern eine Linie finden, die für eine Wiedererkennung sorgt.

Die 5 größten Sünden im Grafikdesign: Schlechte Bildsprache und Bildqualität

Pixelbilder

Nicht nur die gute Bildsprache und Darstellung ist wichtig, sondern auch eine gute Bildqualität. Zusammengequetschte, unscharfe oder verpixelte Bilder, extreme Über- oder Unterbelichtung: Bei der Verwendung von Bildmaterial solltest du deshalb:

  • entweder auf gute Fotografen/Fotografinnen oder
  • auf professionelle Bilder aus Stock-Datenbanken zurückgreifen.

Die letzte der 5 Sünden?

Du siehst also, bei der Auswahl des richtigen Bildes gibt es eine Menge zu beachten. Natürlich gibt es noch viel mehr Stellschrauben, an denen du drehen kannst, um ein harmonisches und schlüssiges Werk entstehen zu lassen. Welches das sind, kannst du in meinem Mentorenprogramm für Nichtgrafiker & Quereinsteiger, dem Marketing-Design-Camp lernen.

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Andrea Michalowski (ARTS&DESIGN)

Mein Name ist Andrea Michalowski und ich bin Gründerin der Agentur ARTS&DESIGN. Ich unterstütze kleine und mittelständische Unternehmen, Behörden und Institutionen sowohl im Klassischen als auch im Online-Marketing. Zusätzlich veranstalte ich Workshops rund um die Themen Marketing & Grafikdesign, in denen ich dir zeige, wie du Designs speziell für deine Zielgruppe entwickeln kannst.

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Zitat-Quellen:
(1) „Symbole sind Schnellschüsse ins Gehirn“ (Werner-Kroeber-Riel, Quelle: Universität Wien „Visuelle Kommunikation in der Anzeigenwerbung am Beispiel von Social Advertising“, https://phaidra.univie.ac.at/)

Bildnachweise:
@ARTS&DESIGN – artsanddesign.de

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