Welches sind die 5 größten Sünden im Grafikdesign und wie kannst du sie vermeiden?
Too much information!
Wer kennt sie nicht: Flyer oder Plakate, die überladen sind mit viel zu vielen Informationen oder Social-Media-Posts, bei denen bereits das Bild alle wichtigen und auch unwichtigen Informationen enthält.
Zu viele Informationen auf Flyern & Co. sorgen für ein unrundes und oft auch für ein schlechtes Grafikdesign.
Niemand hat Lust, sich mühsam alle wichtigen Informationen erschließen zu müssen. Unübersichtliche Flyer mit zu viel Text werden schnell entsorgt und im Social-Media-Feed wird einfach weitergescrollt, wenn dem Betrachter nicht innerhalb kürzester Zeit klar ist, worum es gerade geht.
Zu viele Köche verderben den Brei – heißt es. Zu viele Informationen verderben das Grafikdesign!
Auf einem Flyer beispielsweise müssen nicht immer alle Angaben drauf, die einem wichtig erscheinen. Oft wird jeder Zentimeter ausgenutzt, um noch die Telefonnummer, die Faxnummer (Hat das heute noch jemand?), den Ansprechpartner oder die Ansprechpartnerin nebst zugehöriger Position (oder dem halben Lebenslauf) unterzubringen – nicht zu vergessen die Vertretung, falls die Kontaktperson mal nicht anwesend ist.
Wenn die Informationen mitten auf einem Bild platziert sind, wird oft die Typografie zusätzlich mit Schatten hinterlegt, damit sie einigermaßen lesbar wird. Mit der Schönheit und auch dem Nutzen des Grafikdesigns hat das am Ende nicht mehr viel zu tun. Speisekarten von Pizza-Lieferdiensten sind das beste Beispiel dafür.
Zu viele Informationen machen es für das Auge schwierig, den Fokus auf die wesentlichen Informationen zu legen, geschweige denn zu behalten. Wichtige Informationen gehen unter oder werden nicht vermittelt.
Es lohnt sich genau zu überlegen, welche Informationen der Betrachter jetzt gerade in diesem Moment – also beispielsweise beim Betrachten eines Flyers – braucht.
Ich will dir das an einem Beispiel verdeutlichen:
Nehmen wir an, der Betrachter möchte ein Auto mieten. Dann interessieren ihn hauptsächlich die Preise und die Servicenummer oder die Webseite oder ein Link (QR-Code) zu einer App, über die er ein entsprechendes Fahrzeug mieten kann. Zusätzliche Informationen, wie z.B. die Fahrzeugklassen oder die Öffnungszeiten und die Anschrift der Autovermietung sollten in der Hierarchie auf einer untergeordneten Ebene platziert sein. Mehr muss es nicht sein.
Je nach Angebot, Zielgruppe oder Bekanntheitsgrad des Unternehmens reichen unter Umständen die Telefonnummer und ein QR-Code, über den man zur Webseite und damit zu weiterführenden Informationen gelangt.
Was tun, wenn Informationen fehlen?
Mindestens genauso schlimm ist das andere Extrem: nämlich wenn Informationen fehlen. Stell dir vor, du hältst einen Flyer eines Geschäftes in der Hand. Es wird neu eröffnet und zu dieser Neueröffnung wirbt das Geschäft mit tollen Angeboten und Rabattaktionen. Du freust dich über die Möglichkeiten, hier und da ein Schnäppchen zu machen. So weit, so gut.
Was auf dem Flyer fehlt, ist das Eröffnungsdatum. Ich schätze, schon zu diesem Zeitpunkt sind mindestens 80% der potenziellen Neukunden weg. Wenn dann nicht mal eine Telefonnummer vermerkt ist, bei der man das Datum erfragen könnte, hat man mit Sicherheit auch die verbleibenden 20% in die Flucht geschlagen.
Frage dich deshalb immer:
❌ Sind alle relevanten Informationen in der richtigen Hierarchie platziert?
Das bedeutet die wichtigsten Informationen auf der ersten Hierarchie-Ebene, zusätzliche Informationen auf der zweiten Hierarchie-Ebene und dann: es gibt nur in Ausnahmefällen eine dritte Hierarchie-Ebene – z.B. das Kleingedruckte, wie z.B. Lebensmittelhinweise oder dergleichen.
❌ Sind auf deinem Design-Produkt eventuell noch irrelevante Informationen platziert, die dem Nutzer im Moment des Betrachtens nichts bringen würden?
Überlege dir genau, welche Informationen du weglassen kannst. Zum Überprüfen kannst du dein Designprodukt jemand Außenstehendes aus deinem Bekanntenkreis zeigen. Das hat den Vorteil, dass diese Personen mit einem „unbelasteten“ Blick darauf schauen und dir unmittelbar sagen, welche Informationen fehlen.
So viel wie nötig und so wenig wie möglich!
Für das Grafikdesign gilt grundsätzlich: So viel wie nötig und so wenig wie möglich! Um den Betrachter nicht zu verwirren oder auch abzuschrecken, sich lieber auf die wesentlichen Informationen beschränken und auf zusätzliche Informationen verweisen oder bei einem Social-Media-Post im Begleittext unterbringen.
Weitere Artikel zum Thema Designsünden:
Du willst auch etwas über die Gestaltung von Flyern, Broschüren & Co. lernen?
Dann komme in mein neues Marketing-Design-Camp (MDC). In diesem Mentorenprogramm mit Onlinekurs stehen dir in verschiedenen Modulen und Lektionen neben umfangreichen Material kleine Lernvideos zur Verfügung, die dir die Grundlagen der Gestaltung in Kombination mit Aspekten des Marketings nahebringen.
Zusätzlich kannst du im Membership-Bereich Zugang zu den exklusiven Lerngruppen bei LinkedIn und Facebook erhalten, in denen du Inspiration & Feedback für deine Designprojekte erhalten kannst.
Mein Name ist Andrea Michalowski und ich bin Gründerin der Agentur ARTS&DESIGN. Ich unterstütze kleine und mittelständische Unternehmen, Behörden und Institutionen sowohl im Klassischen als auch im Online-Marketing. Zusätzlich veranstalte ich Workshops rund um die Themen Marketing & Grafikdesign, in denen ich dir zeige, wie du Designs speziell für deine Zielgruppe entwickeln kannst.
Wenn du mich, meine Arbeit und mein neues Mentorenprogramm Marketing-Design-Camp kennenlernen möchtest, buche gerne einen Termin für ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch in meinem Online-Kalender. Ich freue mich, dich kennenzulernen.
Bildnachweise:
@ARTS&DESIGN – artsanddesign.de
Kategorien:
Alle Blogartikel (8) Allgemein (1) Grafikdesign (5) Kreativitätstechniken (1) Logogestaltung (1) Marketing (2) Software (1) Typografie (1)
